Eine gute Naturkost
besteht aus einem Teil gekochter Naturnahrung und einem anderen Teil Rohnahrung.
Bei Leiden wirkt die Rohnahrung Wunder. Man kann vielfach einen Krankheitsprozess mit der Rohnahrung stoppen.
Wer nicht mehr verdaut und nicht mehr gut assimiliert, geht zuerst zu Säften über, dann zu den zerkleinerten Rohnahrungsmitteln, Gemüsen und Früchten und dann nach und nach zu der üblichen Rohkostnahrung. Wer es nicht notwendig hat, so extreme Kuren durchzuführen, der kann also gekochte und rohe Nahrung einnehmen, sie soll aber bei jedem Menü mit etwas Rohnahrung versehen sein.
Gemüse und Früchte sollten nicht gemeinsam zur gleichen Zeit gegessen werden, denn das gibt Gärungen. Ob schon verschiedene Ernährungstherapeuten, wie auch Dr. Bircher, hierin einen eigentlichen Fehler sehen, hat die Praxis erwiesen, dass es nicht gut ist. Wir haben Geschmacksnerven mitbekommen, die uns diesbezüglich Richtlinien geben. Der Naturinstinkt gibt uns eine Weisung, denn wer könnte eine Erdbeere zusammen mit einem Rettich essen? Dies würde als Widerspruch empfunden werden, und ebensowenig ist es gut, wenn man nach den Salaten, z. B. nach Rettichsalat, die Erdbeere isst. Man sollte dies also streng auseinanderhalten und entweder Gemüse- oder Fruchtnahrung zur gleichen Mahlzeit genießen.
Getreide kann man entgegen vielen Behauptungen zu Gemüse und Früchten essen. Es muss aber Vollgetreide, also Naturnahrung, sein.
Die Milch
ist eine wertvolle Nahrung. Gute Milch ist eine wertvolle Eiweiß- und Fettnahrung. Man ist sich aber nicht immer im klaren, soll man sie sauer oder süß trinken. Einige behaupten dies, andere das. Trinkt man sie süß, also wie sie vom Tier kommt, hat man natürlich mehr Nährstoffe darin, trinkt man sie sauer, dann verliert man vor allem den Milchzucker, der nun durch die Milchsäurebakterien vergoren ist. Die Milch hat aber dann eine leichtere Verdaulichkeit und eine günstigere Wirkung auf die Darmflora. Somit haben also beide recht, diejenigen, die die Milch als süß, wie diejenigen, die sie als sauer oder gar als Joghurt empfehlen, wenn auch die Stoffe, die sie enthalten, verschieden sind.
Eier
haben die beste Wirkung, wenn man sie roh genießt, vorausgesetzt, dass sie von gesunden, wenn möglich freilebenden Hühnern stammen. Man sollte daher seinen Eierlieferanten kennen. Das Lezithin, das die Eier enthalten, sollte nicht außer acht gelassen werden, da es für die Nerven besonders gut ist. Zur Anregung des Gallenflusses ist ein rohes Ei sehr geeignet. Gesunde Eier, in einem Süppchen rohverrührt, jedoch nicht mitgekocht, oder auch mit etwas Naturzucker verrührt und so eingenommen, wirken sehr gut. Eier sind eiweißreich und besonders im Eidotter ist das meiste Eiweiß. Hierin hat man vielfach falsche Anschauungen und glaubt, im Weißen, also im Eiklar, sei das meiste Eiweiß enthalten, aber das stimmt nicht. Eier haben leider den Nachteil, dass sie viel harnsaure Stoffe bilden. Schwefelige Säure wird dadurch frei, wie man dies beim Aufstoßen nach dem Essen von gekochten Eiern öfters unangenehm feststellen kann. Deshalb sind Eier für Arthritiker, Rheumatiker ec. nicht zu empfehlen. Man muss also da beständig strikte auseinanderhalten, ob das eine Nahrungsmittel hier oder dort angebracht ist. Früchte und Gemüse dagegen sind stets zu empfehlen, wenn die Verdauungsorgane damit fertig werden und die Därme nicht mit Gärungen reagieren.
Gewürze
Unter den Gewürzen soll man die scharfen Gewürze, wie Muskatnuss und Pfeffer und dergleichen mehr, weglassen und durch harmlosere, gesundheitsfördernde Gewürze ersetzen. Von den Präparaten ist einzig der Hefe-Extrakt, wenn möglich der Reinkultur-Hefeextrakt, der Naturnahrung zuzuzählen, denn es handelt sich hierbei um einen natürlichen Nährstoff. Reinkultur-Hefe enthält den B-Komplex und ist als Würze das Beste, was man auf diesem Gebiet bis heute besitzt. Sowohl als Brotaufstrich wie im warmen Wasser als flüssige Würze aufgelöst, ist der Hefeextrakt verwendbar. Man soll ihn nicht mitkochen, damit diese hervorragenden Stoffe nicht verloren gehen.
Dass selbstverständlich von den Broten, die man isst, Knäckebrot, Vollkornbrot und nur das Brot aus dem ganzen Korn empfehlenswert sind, braucht nicht besonders erwähnt zu werden.
Wer die Naturnahrung geschickt zubereitet und sie unverändert, wie sie die Natur hervorbringt, verwendet, der wird sehen, wie sein Körper günstig darauf reagiert. Verschiedene Krankheiten werden ohne Medikamente verschwinden, und eine gesunde Grundlage wird somit geschaffen. Die Naturnahrung enthält das, was wir benötigen, um unseren Körper gesund und im Gleichgewicht zu erhalten. In ihr sind alle bekannten und unbekannten Faktoren vorhanden. Es braucht kein großes Studium der Ernährungstherapie, wenn man sich an die natürlichen gegebenen Voraussetzungen hält. Wenn wir das Dargebotene in dieser Form gebrauchen, dann haben wir den vollen Nutzen davon. Nehmen wir aber nur einen Teil davon weg, indem wir raffinieren, verändern und verkünsteln, mindern wir. Darum also zurück zur Naturnahrung