Genauso wie beim Reiskorn verhält es sich beim Weizenkorn. Auch da sind die wertvollen Stoffe nicht im Innern des Kornes enthalten, sondern in den äußeren Schichten, in der Kleie. Fast alles, was vom Reis gesagt wurde, darf auch für das Weizenkorn zur Anwendung kommen, und es ist nötig, dass wir den ganzen Weizen verarbeiten. Wir können ihn schroten und als frisches Weizenschrot verwenden. Dieser eignet sich sehr gut für Suppen, für Brätlinge, zur Herstellung von Brot und allerlei Gebäck. Wenn wir keine Schrotmühle haben, wird der Weizen eingeweicht, und zwar tags zuvor in Wasser, und diesen aufgequollenen Weizen kann man durch die Hackmaschine drehen und dann diese flockenartige Masse dem Müesli beimengen. Natürlich kann man auch Vogels Vollwert-Weizenkleie verwenden. Wer das Müesli süßen will, nehme Weinbeeren oder Rosinen dazu, drehe diese mit dem eingeweichten Weizen durch die Hackmaschine, wodurch man bereits den Naturzucker dabei hat. So kann man die Grundlage zum Müesli schaffen. Es wird ferner Honig zugegeben, vielleicht etwas feingeriebene Mandeln oder Mandelpüree und allerlei Früchte, vor allem Beerenfrüchte, und das Müesli, das je nach der Jahreszeit verschieden gemacht werden kann, ist fertig. Man kann auch noch etwas eingeweichten Leinsamen darunter mengen, besonders wenn man mit schlechter Darmtätigkeit zu tun hat.
Wer ein besonderes Kraftmittel haben will, lasse den Weizen keimen. Je nach der Wärme geht es 2 oder 3 Tage, bis er keimt, und dann wird der gekeimte Weizen so verarbeitet, wie es erklärt wurde. Damit haben wir ein Kräftigungs- und blutbildendes Mittel gewonnen. Die Keimlinge dürfen ruhig 2 bis 5 mm groß werden, das spielt keine Rolle, nur muss man die Weizenkörner in die Wärme stellen, damit sie gut keimen können. An Wasser wird so viel beigegeben als der Weizen benötigt, um sich damit richtig vollsaugen zu können, also nicht zuviel Wasser verwenden. Den Weizen kann man statt dessen auch auf ein nasses, ausgebreitetes Tuch legen, damit es sogar grünliche Keimlinge gibt. Das ist notwendig bei Personen, die blutarm sind und die Chlorophyll nötig haben.
Auch Brot und Kuchen kann man auf diese Art und Weise zubereiten. Das gleiche kann man mit Roggen und Gerste und anderen Getreidekörnern vornehmen. Brot, das so zubereitet ist, und auch Müesli, haben einen viel höheren Gehalt, denn wenn man Mehl kauft, das schon gelagert wurde, und das man selbst noch lagern muss, dann gehen durch die Oxidation des Sauerstoffes viele der wichtigen Nährstoffe, vor allem die hochaktiven Fermente, verloren, während man auf die andere Art und Weise den vollen Nährwert erhalten kann. Isst man den Weizen also roh, im Müesli oder in anderer Zubereitung, dann hat man eine Kraftnahrung, die all die wichtigsten Vitamine des Getreidekornes und die Mineralstoffe noch voll und unverändert enthält.
Es ist erstaunlich, wie Kranke auf eine solche Nahrung reagieren. Mehr als mit den teuersten Medikamenten wird dadurch erreicht, und es wäre ja auch im Grunde genommen die beste Medizin für alle naturgemäß eingestellten Menschen.