Am wirksamsten sind die Heilstoffe im Rohgemüse. Wer eine schlechte Verdauung hat und schlecht assimiliert, wird vorteilhaft die Säfte nehmen. Kohlsaft und Kabissaft (Weißkaut) wirken bei vielerlei Leiden ganz hervorragend und geradezu als Heilmittel, handelt es sich nun um arthritische Leiden, um Magengeschwüre, Stoffwechselstörungen und anderes mehr. Bei Magengeschwüren sollte man noch rohen Kartoffelsaft hinzunehmen. Dadurch kann man Erfreuliches erreichen. Wer die rohen Gemüsesäfte nicht pur trinken kann und sie auch mit warmem Wasser nicht hinunterbringt, der soll sie in eine gute Gemüse-, Hafer- oder Gerstensuppe gießen. Auf diese Weise lassen sich die Rohsäfte eher einnehmen. Zum Teil verbessern sie sogar noch den Geschmack der Suppe. Ob schon viele Leute keine Suppenesser sind, ist die Suppe hier die Voraussetzung, um die Säfte einnehmen zu können. Man kann natürlich auch unter gekochtes Gemüse oder einen Brei etwas Rohsaft mengen. Gekochten Kohl und Kabis vertragen nicht alle Leute, während diese Gemüse im rohen Zustand, sowohl als Saft wie auch fein geraffelt, keine Beschwerden verursachen. Rohgemüse und Gemüsesäfte finden auch beim Heilfasten nach Buchinger Anwendung. Weißkraut oder Kabis als Sauerkraut ist ebenfalls ein hervorragendes Heilmittel, nur sollte man Sauerkraut wenn möglich nicht kochen, sondern roh als Salat essen, wenn man alle Heilwerte erhalten will.
Auch Menschen, die an Kalkmangel leiden, sollen viel Kohl und Sauerkraut essen, denn diese sind ein billiger und einfacher Kalklieferant. Die Saft-Diät soll nicht auf Dauer durchgeführt werden, denn wir brauchen sowohl die Zellulose als auch die übrigen Stoffe wieder, so dass man Säfte nur als Beigabe geben darf. Nachher isst man wieder die ganzen Gemüse. Wer schlechte Zähne hat und das Rohgemüse nicht gut kauen kann, der soll es ganz fein raffeln, durch die Hackmaschine drehen oder auch in der Zerkleinerungsmaschine zerkleinern. Gleichwohl muss aber gründlich durchgespeichelt werden, da dies dringend nötig ist, denn der Speichel muss neutralisieren, erschließen und somit verdauen helfen. Gut gekaut, ist halb verdaut, heißt eine Regel. Auch die Fruchtsäfte und Gemüsesäfte soll man durchspeicheln, nicht einfach nur hinunterschlucken. Viele Leute vertragen z. B. Fruchtsäfte nicht, weil sie nicht genügend durchspeicheln. Sie neutralisieren somit die Fruchtsäfte mit dem alkalischen Speichel zu wenig. Gemüsesäfte sind leichter verträglich als Fruchtsäfte, besonders für Leberkranke oder für solche mit empfindlicher Leber wie auch für Nierenkranke. Sehr empfehlenswert und praktisch im Gebrauch sind die durch Milchsäuregärung gewonnenen Säfte.